Philosophie

Mein Weg zum Fagottspielen

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Aus meiner Zeit beim BGS

Ich bin Jahrgang 1946, wuchs in einem Musikerhaus auf und erhielt meinen ersten Geigenunterricht ab dem 6. Lebensjahr. Später folgte dann der Fagottunterricht bei dem 1. Solo-Fagottisten des Braunschweiger Staatsorchesters, Herrn Kurt Mederacke. Als Fagottist im Musikkorps des BGS lernte ich neben vielen anderen wichtigen Dingen, dass man mit dem Fagott schlecht marschieren kann. Nach dem Schulmusikstudium und zusätzlichem Geigenlehrer-Diplom folgten 40 Berufsjahre als Schulmusiker, Orchesterleiter, Fagottlehrer und Geigenlehrer.

Erfahrungen aus dem Fagottunterricht

Dieser kurze Lebenslauf erklärt den Ursprung von „hannsens fagottschule“:  immer wieder bemühte ich mich darum, jungen Menschen den Weg zum Fagott zu eröffnen. Meine Schüler und Schülerinnen begannen oft im Alter von knapp 12 Jahren und erhielten ihren Unterricht bei mir vorzugsweise zusammen als „Duo“.  Ich würde das noch nicht als „Gruppenunterricht“ bezeichnen. Neben den vielen Einzelunterrichten lernte ich aber sehr bald die Vorzüge dieser Zweier-„Pärchen“ kennen: von dieser Teambildung ging immer eine hohe Motivation aus! Teils, weil die AnfängerInnen sich miteinander verglichen, teils, weil sie sich untereinander gut verstanden, teils weil sie mir nicht alleine „ausgeliefert“ waren, vor allem aber (glaube ich), weil Musik dann erstmals vollständig klingt, wenn der Dreiklang komplett ist.

Gute Musik ist Motivation

Diese immer wieder von der Musik ausgehende Motivation zeigte mir, dass schon allein das richtige Unterrichtsstück zur richtigen Zeit ein wesentlicher Garant für den Unterrichtserfolg zu sein scheint. Als Lehrer bekam ich das Woche für Woche zu hören, indem die SchülerInnen das eine Stück geübt hatten und das andere eben nicht. Gleichzeitig ließ ich mich mit meinem eigenen musikalischen Geschmack und Anspruch jedoch nie verbiegen sondern bin stolz darauf, dass es mir immer wieder gelang, meine FagottschülerInnen auch für die vielen Kompositionen zu begeistern, die mir selbst am Herzen lagen.  Und um nun ständig im rechten Augenblick das geeignete Stück für den Unterricht parat zu haben, saß ich immer wieder vergnügt am Schreibtisch und schrieb Stück um Stück, bearbeitete, arrangierte, transponierte, vereinfachte, modernisierte, kürzte oder ergänzte, erfand hinzu, suchte nach Alternativen, ließ mich anregen, probierte aus, verwarf und schrieb wieder neu.

Lehrmaterial im Eigenverlag

So häuften sich allmählich in den vielen Jahren des Unterrichtens die Dateien und Notenblätter dergestalt, dass sie bei meinen Schülern die Ringbücher füllten und die Ordner durchnummeriert werden mussten, um nicht den Überblick zu verlieren.  Seit Jahren begann ich dann damit, die Blätter per Spiralbindung „griffiger“ parat zu halten, bis ich merkte, dass sich zunehmend auch Fagottkollegen nach meiner „Fagottschule“ erkundigten. Das ermutigte mich immer wieder, Stück für Stück zu überarbeiten, auszuprobieren und ggfs. zu verbessern. Und um auch mein unternehmerisches Unvermögen ausreichend unter Beweis zu stellen, erwarb ich schließlich noch die Abdrucklizenzen von ca. 35 modernen Stücken, nachdem ich immer wieder im Unterricht deren motivationsfördernde Wirkung erleben konnte.

Die erste Auflage

Da ich nun inzwischen auch längst gemerkt habe, dass meine Fagottschule nie „fertig“ sein würde, entschloss ich mich, den augenblicklichen Stand im Selbstverlag zu veröffentlichen und hiermit einer „staunenden, breiten Öffentlichkeit“ und ausschließlich über diese Webseite zum Kauf anzubieten. Die Auflage habe ich bewusst niedrig gehalten, teils wegen der ökonomischen Risiko-Minimierung, vor allem aber in der Hoffnung, dass mir bald zahlreiche Fehlerhinweise, Korrekturwünsche und Verbesserungsvorschläge ins Haus flattern, mit deren Hilfe ich dann „hannsens fagottschule“ im Interesse vieler junger FagottschülerInnen und FagottlehrerInnen optimiert neu auflegen kann. Bis dahin bin ich beschäftigt mit der Arbeit an meinen Sammlungen für zwei Fagotte, für Fagott-Trios und für Fagottquartette, nachdem ich merkte, wie schnell auch diese meine Blätter kopiert von Hand zu Hand wanderten…

 

Ihr Hanns Stahmer

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